Seine Lordschaft, Sixtus

Der Lord und die #nordstadtkatzen

 

Hi. Ich wurde gebeten hier ein bisschen über mich zu schreiben.

Ich bin Lord Sixtus. Das ist mein Alias auf Twitter, Insta usw.

Ich bin der Ehemann von Lovis, Vater von K1, 2 und 3 und Herrchen von H1 und H2, sowie Dosenöffner und Kuschelsklave von Flora, Flo, Jace und Madita.

 

Und ich bin der Angstwegkuschler der #nordstadtkatzen.

 

Ich liebe Tiere seit jeher. In meiner Kindheit beschränkte sich das allerdings auf einen Wellensittich, der ein Überbleibsel einer zerrütteten Beziehung eines Onkels war. Er wollte ihn fliegen lassen, also nahmen wir ihn dann bei uns auf.

Leider war er wohl schon alt, weswegen er nicht lange bei uns lebte und irgendwann friedlich bei meinem Vater auf der Hand einschlief. Von da ab war es vorbei mit eigenen Tieren. Meine Eltern wollten keine mehr.

 

Nun, wie es scheint hole ich mit meiner Familie die verlorenen Jahre nach, denn letztes Jahr hatten wir ca. 140 Pflegetiere in unserer Obhut.

 

Es hat sich einiges getan in den vergangenen Jahren. Unser kleines Häuschen wurde auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt. Das Wohnzimmer ist mehr oder weniger komplett in Katzenhand, die Terrasse haben wir kurzerhand zu einem Freilaufgehege umgebaut und unser Gäste/Arbeitszimmer wurde zu einer kleinen Quarantänestation umgebaut. Dies leisten wir selbst bzw. mit der Hilfe unserer Freunde.

 

Auch der Hausflur ist vom Keller bis unter das Dach mit Klettermöglichkeiten und Kratzbäumen versehen.

 

Zu meinen Aufgaben gehört die handwerkliche/technische Umsetzung ebensolcher Bauprojekte. Das ist recht schön, weil so das Werkzeug auch regelmäßig genutzt wird und ich in die Baumärkte für Materialien (und weiteres Werkzeug) fahren kann. Ich habe das große Glück, dass meine Frau ebenfalls schweres Gerät und Baumärkte mag, sodass auch keiner von uns genervt ist, wenn wir beide zusammen dort sind.

 

Eine andere Aufgabe sind logistische Sachen. Katzen fressen und was vorne reingeht kommt natürlich auch hinten wieder raus. Das bedeutet Futter und Streu. Bei uns in rauen Mengen. Also wirklich großen Mengen. Wir bekommen Lieferungen an Packstationen oder auch mal in die Poststation, wo ich mein Auto volllade, zu Hause auslade und wir dann alles verräumen. Umverpackung, Kartons u. ä. müssen zerkleinert und getrennt werden. Unsere große Papiertonne ist meist nach drei Tagen wieder voll und der Rest muss dann auch möglichst kompakt gesammelt werden.

Des Weiteren beteilige ich mich an Fahrketten oder Direktfahrten, Fallenverleih, Fallen aufstellen und mit Wildkatzen wieder einsammeln usw. Wenn ich es so überschlage, sind wir im letzten Jahr mehrere tausend Kilometer gefahren. Ein Fahrtenbuch führen wir aber noch nicht.

Ich assistiere Lovis bei den medizinischen Behandlungen, tröste kleine Patienten und bekomme auch mal den ein oder anderen Biss und/oder Kratzer ab. Allerdings haben wir recht schnell gelernt, dass es mit Schutzkleidung weniger wehtut und man auch nicht so oft in der Notaufnahme landet.

Ich habe auch gelernt, wie man den Tieren Flüssigkeit oder Medikamente spritzt, natürlich immer unter Absprache mit der TÄ und Lovis.

Ich helfe dabei Kitten mit der Flasche zu füttern oder die erste feste Nahrung anzubieten.

 

Bei den Live-Videos bin ich Kameramann und labere auch mal Quatsch, ebenso bei den Spaces auf Twitter. Und ich kümmere mich mit um das Design für unseren optischen Auftritt und die Kalender, Patenurkunden usw.

 

Ihr seht schon, die Aufgabenbereiche sind vielfältig und sehr abwechslungsreich. Katzen zu flauschen und niedliche Tierbilder sind das eine, aber auf der anderen Seite steckt auch sehr viel Arbeit dahinter, die wir gemeinsam als Familie stemmen. Allen voran meine Frau, die sich unermüdlich dafür einsetzt, dass wilde, erwachsene Tiere gefangen und kastriert werden und dass die zutraulichen und die Kleinen ein gutes zu Hause bekommen.

Sie ist eine überdurchschnittlich gute Organisatorin, kann aber auch handfest zupacken und ich versuche sie in all dem zu unterstützen, so gut ich es kann.

 

Wir bekommen oft die Frage gestellt „Wie schafft ihr das alles?“.

 

Ganz ehrlich, das weiß ich auch nicht. Ich glaube darüber denken wir am wenigsten nach, sondern machen einfach. Wir sind beide berufstätig, haben Kinder und Hunde und das Haus und all den „Alltagskram“ den andere auch haben.

Nun, wir gehen an den Wochenenden nicht feiern, wir schauen kaum Fernsehen, gehen nicht regelmäßig Essen oder in irgendwelche Vereine. Wir konzentrieren uns auf die Familie und auf die #nordstadtkatzen. Ich habe dennoch nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Wenn ich Lust habe, mich mit meinen Jungs zu treffen, kann ich das tun. Wenn ich Lust habe mich hinter meinem Computer zu verschanzen und Musik zu machen oder Bilder zu bearbeiten oder zu malen, so kann ich auch das tun. Es ist alles eine Frage des Zeitpunkts und des miteinander reden.  Und wenn ich hier schreibe „ich“ so gilt das umgekehrt natürlich auch.

 

Ich denke, die #nordstadtkatzen sind unser kleiner Beitrag dazu, etwas Positives in der Welt zu bewirken.

 

Es gibt auch Schattenseiten. Dadurch, dass wir Straßen-, Fund- und kranke Tiere aufnehmen schaffen es nicht alle. Und dann sieht man auch Tiere sterben, begleitet sie. Und dennoch sind diese Tiere dann nicht allein und waren Teil unserer Familie, wenn sie gehen.

Das tut weh, gerade dann, wenn die Hoffnung groß gewesen ist, jemanden durchzubekommen.

Daher sind all die anderen, die wir in ihr neues zu Hause für immer geben dürfen, aber auch ein großer Gewinn.

 

Oder ein anderer Erfolg: Unser Name #nordstadtkatzen hat seinen Ursprung darin, dass wir die meisten Tiere ziemlich am Anfang unserer Laufbahn hier bei uns  – Überraschung – in der Nordstadt gefunden und aufgenommen haben.

Zuletzt gab es keine Findlinge aus dieser Region mehr, da wir es schaffen konnten alle Tiere zu vermitteln oder zumindest die Tiere, die zu wild für eine Vermittlung waren, zu kastrieren.

 

Mittlerweile agieren wir überregional. Wir lernen ständig neue Leute kennen. Einige von ihnen sind echt gruselig und schwer zu handlen – schwerer als jedes Wildtier. Aber die meisten sind großartig und es sind Freundschaften und Bekanntschaften entstanden, die wir nicht mehr missen möchten.

So, nun bin ich von mir persönlich doch wieder etwas abgekommen. Macht aber nix.

 

Wenn ihr mehr von mir persönlich erfahren wollt, besucht WortLord.org oder Twitter.

Auf Twitter bin ich regelmäßig. Da schreibe ich sehr viel Blödsinn. Auf WortLord findet ihr meinen Blog, den ich unregelmäßig füttere. Da wird es auch mal persönlicher.

Vielleicht lernen wir uns ja auch mal persönlich kennen, wenn du einem unserer Schützlinge ein neues zu Hause schenkst.

Ich freu mich drauf.